Was ist eigentlich Bunzlauer Keramik?
Wir hoffen, dass wir Ihnen in den nachfolgenden Zeile diesen Mythos kurzgefasst erklären können.
Alle sprechen darüber, aber die Wenigsten wissen es genau:
Der Begriff "Bunzlauer" umfasst eine ganze Reihe verschiedener Keramiken und deren Dekorationsrichtungen eines weit verbreiteten Stils in der Oberlausitz und in Schlesien.
Dieser Stil ist geprägt durch eine große Vielfalt von Ornamentvarianten, in deren Mittelpunkt als bekanntestes Einzeldekor das geschwämmelte "Pfauenaugen-Muster" steht. Aber auch Engobe- und Pinselmalereien und das Braunzeug hatten und haben eine große Bedeutung.
Nicht unwesentlich für die Prägung des Begriffes "Bunzlauer" war auch der Einfluss der Staatlichen Keramischen Fachschule zu Bunzlau, deren Professoren sich im Besonderen auch der Töpferkunst in den genannten Gebieten verpflichtet fühlten.
Während im Ergebnis des 2. Weltkrieges durch die polnische Besiedlung die Herstellung der Tonwaren eingestellt wurde, lebte diese Töpfertradition in vielen Keramikbetrieben der Lausitz und auch in den Werkstätten ausgesiedelter Schlesier in der Bundesrepublik sehr lebendig weiter.
Erst seit den 70-iger Jahren besinnen sich polnische Manufaktoren auf die Wiederbelebung dieser deutschen Tradition.
Mit traditionellen deutschen Formgut, Dekor und Namen wie Original Bunzlau vermarktet man industrielle Massenware die wenig mit der traditionellen Töpferei zu tun hat. Unter diesem historischen Hintergrund, kann man "Original Bunzlauer" nur noch im Antikhandel erwerben.
Wenn wir heute von der "Bunzlauer Art" sprechen und damit die von vielen Werkstätten angewendete Schwämmchentechnik für die Dekorgebung meinen, kommen wir der Wahrheit sicher sehr nahe, denn Tatsache ist z. B., dass auch die schlesischen Töpfer ihre Schwämmchen aus Königsbrück in der Westlausitz ( Sachsen ) bezogen.
Wiederum Tatsache ist, dass die Oberlausitzer Werkstätten diese Technik ohne Unterbrechung bis heute erhalten und gepflegt haben, sich in diesen Werkstätten die Töpferscheibe noch dreht und auf hohe Qualität und Funktion der Erzeugnisse geachtet wird.
Genau genommen kommt diesen Werkstätten der Verdienst zu, diese "Bunzlauer Art" in ihrer Vielfalt und Ursprünglichkeit erhalten zu haben.
Echtes "Bunzlauer Geschirr" gab es nur bis zum Jahre 1945, denn mit der Aussiedlung der Deutschen starb in Schlesien diese Tradition aus.
Wenn Sie heute Keramik "Bunzlauer Art" kaufen wollen, ist dies nur bei den ehemaligen schlesischen Töpfern in Deutschland und in der Oberlausitz möglich, denn nur hier wurden die Traditionen ununterbrochen weitergeführt und nur hier erhalten Sie noch wirkliche Handarbeit.
Diese wird den heutigen Anforderungen in allen Punkten gerecht, sie ist geeignet für Geschirrspüler, Mikrowelle und Backofen und sie ist garantiert lebensmittelecht.
Eine Initiative sich beteiligender Keramiker